Montag, 28. Februar 2011

Baumflechten als Bioindikatoren


In unserem Garten finde ich sie - leider kaum (außer auf unserem Hausdach) - diese stammen jedoch aus der näheren Umgebung.



Flechten bezeichnen lt. Wikipedia eine symbiotische Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz (Mykobionten) und einem oder mehreren Photosynthese betreibenden Partnern. Sie werden außerdem immer nach dem Pilz benannt, der die Flechte bildet, da dieser ihr die Form und Struktur verleiht. Flechten sind keine Pflanzen, sie werden den Pilzen (Fungi) zugeordnet und zählen außerdem noch zu den Kryptogamen.
Die Lehre von den Flechten bezeichnet sich als Lichenologie.

Immerhin soll es weltweit ca. 25.000 Flechtenarten geben. Sie vermehren sich durch Sporen. Flechten wachsen allerdings SEHR langsam!

Flechten reagieren extrem empfindlich auf Umweltveränderungen, z.B. hohe Schwefeldioxidkonzentrationen (SO2). Dadurch kommt es zu einer dramatischen Verarmung der Flechtenvegetation weltweit! Die Flechten sind Bioindikatoren für eine halbwegs gesunde Umwelt. Sie werden daher auch als Umweltgütezeiger angesehen und genutzt.

Flechten-Wissen
Wenn der Pilz mit der Alge...
Flechten beruhen auf einer erfolgreichen Zusammenarbeit
Der Führer in die Flechtenkunde
Anleitung zum leichten und sicheren Bestimmen der deutschen Flechten

Epiphytische Flechten als Umweltgütezeiger
eine Bestimmungshilfe

Bedeutung verschiedener Baumarten für epiphytische Flechten

Beiträge zur Bestandssituation epiphytischer Flechten in Niedersachsen


Flächenbestimmung epiphytischer Flechten zur immissionsökologischen Langzeitbeobachtung




Jetzt überlege ich gerade, um welche Flechten-Art es sich bei den abgebildeten handelt. Eindeutig sind es epiphytische (auf Bäumen vorkommende) Flechten. Diese auch Rindenflechten genannten sind aber wegen der Luftverschmutzung heute seltener geworden.

In meiner Wohnumgebung entdecke ich sie glücklicherweise jedoch noch häufiger. Damit ist letztendlich auch diese Frage beantwortet. Denn das wußte ich vor Jahren auch noch nicht so genau . . .
Scheinbar handelt es sich bei der oben abgebildeten auch um eine durch Immissionen aus Straßenverkehr und Landwirtschaft geförderte Blattflechte.

Erklärung:
Die Schwefeldioxidimmissionen sind zwar in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen, dafür jedoch passieren mehr atmosphärische Stickstoffeinträge. Dadurch nehmen stickstoffliebende, eutrophierungstolerante Arten zu! Man vermutet, daß hierfür Immissionen aus Landwirtschaft und Verkehr verantwortlich zeichnen. Ganz besonders muß hier der Flugverkehr angeführt werden! Der wesentlich klimaschädlicher ist, als bisher angenommen wurde! (Studie des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie und des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Der Umkehreffekt, also toxische Effekte, sind hier nicht ausgeschlossen, also eine Überbesiedelung mit Flechten, denn bekanntlich braucht die Natur ein ausgewogenes Gleichgewicht.

Hier kann ich mich nur anschliessen, das entsprechende Passagieraufkommen auf die Bahn verlagern, die vorhandenen Flughäfen nicht weiter ausbauen und vor allem den Warentransport (Brummis) wieder auf die Schiene zu verlegen!!!

Doch damit es - wenigstens ein wenig auch noch um unseren Garten geht ... hier noch einmal paar Ansichten von den Dimensionen unseres Waldgartens. Ganz hinten bei dem roten Pfeil ist der Container zu erkennen. Weiter rechts geht es dann wieder zum Haus.

Dieser früher schon gezeigte Abschnitt des Waldgartens ist auf diesem Bild hinten links einzuordnen.




Und einmal aus der entgegengesetzten Richtung ein Blick auf die Hausecke - das Ganze wurde im Sommer im schönsten Vegetationszustand aufgenommen, dabei stehe ich unter dem weitläufigen Blätterdach unserer großen Linde. Im Augenblick ist das Haus viel mehr freigelegt ... die Kerrien, die neben den dunkelroten Rosen unmittelbar am Haus stehen, sind sehr starkwüchsig und müssen mehrmals im Jahr heruntergeschnitten werden, um freie Sicht zu gewährleisten.



7 Kommentare:

  1. Liebe Sara,
    ich freue mich sehr über deine lieben Zeilen.Ich finde es schön,dass du immer noch bei mir reinschaust.Ich hoffe es geht dir gut und du bist nicht zu sehr verzweifelt mit der Patchwork Näherei?Ich glaube,das könnte ich nicht so gut.Aber man soll ja nie nie sagen.Ich komme gerade von der Arbeit und habe mich schnell an meinem Laptop gesetzt um dir zu schreiben.Ich möchte dir einen schönen Wochenstart wünschen und gaaaanz liebe Grüße schicken.
    Bis bald,Diana

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  2. Liebe Sara,

    schön, dass du uns im Waldgarten so gut informierst.

    Herzliche Grüße
    Elisabeth

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  3. Danke für dieses informelle Posting.
    Wenn das so ist, daß die Flechten Umweltgüte anzeigen, dann ist es mit dem Auwald pkto Luftgüte noch gut bestellt, dort gibt es viele Flechten, aber wenig bis gar nicht auf den Bäumen,sondern auf am Boden liegenden Ästen und vermodernden Baumresten.
    Lg von Luna und eine schöne erste Märzwoche!

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  4. Jetzt wo Du darauf hinweist, fällt mir auf, dass wir auch kaum Flechten im Garten haben...

    lg kathrin

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  5. Erstaunlich, dass Ihr bei dem Baumbestand doch noch so viel Rasen habt! Aber wenn ich zu unseren Nachbarn rüberschaue, dann gibt es da ja auch noch Rasenflächen ...
    Flechten - so wie bei Dir auf dem ersten Foto gibt es bei uns in beiden Gärten reichlich an den alten Obstbäumen. Also ist die Welt diesbezüglich noch einigermaßen in Ordnung!?
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Du sie nicht bei Dir entdecken kannst. Oder können das Auswirkungen von der Industrie in Salzgitter bzw. Peine sein?
    LG Silke

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  6. Liebe Sara,

    Danke für dienen Beusch und Kommentar. Erstaunlich wieviel Zeit du noch hast um so ein langer informativer Blog zusammen zu stellen...

    Geniesse deinen Waldgarten und hoffentlich kommt der Frühling recht bald bei euch!

    Lieber Gruss,

    Mariette

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  7. @ Diana
    Ich hatte Dir ja schon in Deinem Blog geantwortet und ich freue mich auch sehr, daß Du mich hier auch besuchen kommst!

    @ Elisabeth
    Freut mich, wenn es Dir gefällt!

    @ Luna
    Einerseits ja, andererseits nein. Denn wie in dem gelbgrünen Teil zu lesen ist, ist das SO2 wohl zurückgegangen, dafür gibt es aber mehr atmosphärische Stickstoffeinträge, z.B. aus Landwirtschaft und auch Verkehr (Flugverkehr) und dadurch nehmen die stickstoffliebenden Arten dann wiederum zu. Ein Circulus vitiosus?

    Woran es nun liegt, daß in der Au Flechten hauptsächlich am Boden angesiedelt sind, würde mich auch interessieren

    @ Kathrin
    Spannend, wenn man einmal genau hinschaut.

    @ Silke
    Wir haben schrecklich viel "Rasen" ;-) Andererseits hat man hier einen ganz schönen "Auslauf", wenn man mal ans Haus gebunden ist, was ja auch seine Vorteile hat und der sehr angenehme Abstand zu den Nachbarn.

    Also ich habe bewußt noch keine Flechten hier im Garten gesehen. Aber vielleicht habe ich auch nicht genau genug geguckt. Werde den Garten daraufhin demnächst nochmal inspizieren. Ansonsten könnte das mit der Industrie natürlich ein Punkt sein. Obwohl die Bäume in der Nähe ja wiederum viele Flechten aufweisen.

    @ Mariette
    Ja, "mal" habe ich durchaus noch Zeit, aber nicht mehr regelmäßig. Und vor allem nicht, um in vielen Blogs zu kommentieren. Deshalb habe ich es ja auch in dem anderen Blog aufgegeben.

    Liebe Grüße @ all
    Sara

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