Montag, 18. Juli 2016

Meine kleine Taubenfreundin





Als ich im Garten lustwandelte und hier und da etwas abknipste und einfach nach dem Stand des Gedeihens schauen wollte, während ich im Geiste Gartenpläne schmiedete, bemerkte ich plötzlich ein Flattern. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich eine junge Türkentaube (Streptopelia decaocto).

Sie war vom Ahornbaum zu Boden geflattert und machte sich unterhalb der kleinen Drachenweide zu schaffen, wo sie scheinbar etwas zu futtern fand. Ich lief ins Haus und streute noch ein paar Weizen- bzw. Dinkelkörner dorthin, von denen sie dankbar annahm.

- - - - - Vor vielen vielen Jahren fand ich eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit eine junge hilflose Türkentaube, die an jenem heißen Sommertag am Verdursten war. Kurzerhand nahm ich sie mit auf die Arbeit und besorgte mir dort einen Karton sowie ein Schälchen mit Wasser. Mit ein paar Brotkrumen konnte ich sie über den Tag bringen und dann kaufte ich in der Zoohandlung, nachdem ich mich erkundigte, womit das junge Tierchen zufüttern sei, u.a. Weizenkörner.

Die kleine Taube wurde groß - eines Tages wurde sie in ihrem Wohn-Karton so unruhig, daß wir uns keinen Rat mehr wußten, sie flatterte in der Wohnung umher, flog auf Lampen, Tische und Schränke und da wußten wir, daß die Zeit gekommen war . . . Schweren Herzens nahmen wir unsere Taube und gingen mit ihr in den Braunschweiger Bürgerpark, wo wir sie in der Nähe des "Portikus" - einer künstlichen Säulen-Ruine - in die Freiheit entließen. Meine Schwester Angie war damals ein kleines Mädchen und ich sehe noch heute ihren traurigen Blick, gerade so, als ginge die Welt unter, denn sie hatte die Taube ins Herz geschlossen. Aber einmal kommt die Zeit ...  und dabei muß ich jetzt an Rolfs Vogelhochzeit denken, das Lied kennen sicherlich Einige von Euch . . . 



Als ich später wieder in den Garten kam und die selbe Stelle hinten im Garten aufsuchte, hörte ich plötzlich ein Gurren, das jedoch wieder verstummte, als ich mich entfernte .... 
Und wieder einige Zeit später sah ich das Täubchen erneut, es zwinkerte mir zu, so als würde es mich schon kennen .... allerliebst und auch die Erinnerungen die an das kleine Taubenkind von damals geweckt wurden . . . 



Sonst besuchen unseren Garten nur die größeren Ringeltauben (Columba palumbus).
Das Bild entstand in irgendeinem Frühling. Nur im Nachbarort hat es Türkentauben. 
Ein allerliebster Besuch!



3 Kommentare:

  1. Schöne Bilder, liebe Sara!
    Auch bei uns sind ab und an Tauben im Garten zu Besuch :O)
    Ich wünsche Dir einen guten, glücklichen und friedlichen Wochenbeginn!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  2. Liebe Sara,
    irgendwie ist mir dieser Post wohl "durchgeflutscht". Dabei ist er so schön und erinnert mich an mein "Tauben-Erlebnis". Ich habe damals eine verletzte Taube, die ich in der Mittagspause gefunden hatte, mit ins Büro genommen. Auf meinem Balkon habe ich sie gesund gepflegt und später wieder dorthin zurück gebracht, wo ich sie gefunden habe.
    Viele liebe Grüße
    Ursula

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    1. Dann ging es Dir wie mir, liebe Ursula. :-) Ich hab' mich auch immer um verwaiste Vögel gekümmert und diese Taube ja auch mit ins Büro genommen, zur Verwunderung aller bzw. nicht bei allen stieß mein Vorgehen auf Gegenliebe, doch das war mir egal. Das Täubchen wäre bei der Hitze elendig verdurstet. Eltern waren keine in der Nähe. Einmal hab' ich leider auf den "Rat" einer Tierärztin gehört und eine verwaiste junge Amsel im Garten gelassen mit dem Resultat, daß sie morgens tot im Garten lag. Aber es gibt ja genug Amseln. ;-) ;-( Daher würde ich immer wieder so wie damals handeln.

      Liebe Grüße
      Sara

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